…und die Liebe?
Wir sind fühlende, kreative und liebende Wesen. Manchmal vergessen wir das und tendieren dazu, Rollen zu erfüllen, die andere oder eine Gesellschaft von uns verlangen. Das gilt politisch, wirtschaftlich, beruflich wie privat. Solange wir den äußeren Schein wahren können, scheinbar alles im Griff haben und noch gesellschaftliche Anerkennung dafür bekommen, fällt das vielleicht nicht einmal uns selbst auf.
Es ist aber tatsächlich gefährlich, Rollenbilder zu erfüllen, sich anzupassen und an gesellschaftlicher Anerkennung zu orientieren. Machthabern aller Zeiten gelang es, so die Freiheit der Individuen zu untergraben und ihre Macht zu zementieren.
Gesellschaftliche, berufliche und private Unabhängigkeit hängen zusammen. Tatsächlich sind alle unsere Lebensbereiche letztendlich nicht voneinander zu trennen. Unsere moderne Gesellschaft erzeugt beruflich einen hohen Leistungsdruck bis hin zur Selbstentfremdung, während wir in der Liebe durchaus Authentizität, inneres Wachstum und Glücklichsein anstreben und daran glauben.
Darin sehe ich heutzutage eine große Chance. Ein liebender, lebensfroher Mensch ist sehr schwer manipulierbar. Seine Intuition und seine Antennen für mögliche Manipulation verfeinern sich. Liebe macht kreativ. Wenn wir lieben, stärkt das nicht nur unser körperliches Immunsystem, sondern auch unser Immunsystem gegen Lügen, Kriegspropaganda, Angstmache, Spaltung, Hass und Gewalt. Das Sprichwort sagt, wenn Zwei sich streiten, freut sich der Dritte, deshab gibt es all das leider bis heute. Wenn wir aber kreativ werden, werden wir von all dem nicht passiv erfasst, sondern setzen aktiv etwas dagegen.
Darin sehe ich, neben der selbstverständlich zweckfreien Freude an der Liebe an sich, den spirituellen Sinn “tantrischen” Liebens.
Nach meiner jahrelangen journalistischen Beschäftigung mit dem Thema Tantra schloss ich ein persönliches Fazit, was es für die Liebe heutzutage bedeuten kann:
Statement zum Thema tantrische Liebe, Videoblog aus Goa, Indien, 2014:
Über unsere Sehnsucht nach Liebe, Familienkonferenz Schloss Mühlberg, 2011: